Was ist Krav Maga?

etzev Krav Maga - Selbstverteidigung in Mainz und BingenKrav Maga (hebräisch: Kontaktkampf) ist ein leicht erlernbares, zweckorientiertes Selbstverteidigungssystem. Zudem ist es das offizielle System für Selbstverteidigung und Nahkampf der israelischen Streitkräfte (IDF). Es wird weltweit von diversen Polizeieinheiten, militärischen Spezialeinheiten, Sicherheitsdiensten und Personenschützern eingesetzt. Krav Maga ist kein Kampfsport im klassischen Sinne, sondern zweckorientierte Selbstverteidigung. Das Ziel von Krav Maga ist es, Menschen jeden Alters und jeden Geschlechts die Fähigkeit zur Selbstverteidigung zu vermitteln.
Im Krav Maga wird auf einfache Prinzipien und intuitive Bewegungsabläufe zurückgegriffen, die auch in Stresssituationen abrufbar und unter Druck einsetzbar sind ("keep it simple and stupid"- einer der Leitsätze von Krav Maga). retzev Krav Maga - Selbstverteidigung in Mainz und BingenDie Anzahl der Techniken wird deshalb im Krav Maga bewusst niedrig gehalten. Die Techniken bauen auf einfachen Bewegungsabläufen und natürlichen Reflexen auf. Sie sind somit auch bei geringem Trainingsaufwand leicht zu behalten.
Krav Maga behandelt Bedrohungen und Übergriffe mit und ohne Waffen sowie Bedrohungen aus allen möglichen Positionen (liegend, stehend, sitzend).
Es wird generell kein großer Unterschied zwischen einem bewaffneten und einem unbewaffneten Angriff gemacht: die Techniken sind vom prinzipiellen Vorgehen her gleich.

Durch seine äußerst praxis- und realitätsnahe Umsetzung wird Krav Maga von erfahrenen Kampfsportexperten, Militär- und Polizeibediensteten durchweg gelobt. Es wird unter verschiedensten Bedingungen (z.B. im Dunkeln, im Treppenhaus, auf dem Asphalt) trainiert. Aufgrund seines einfachen, schnörkellosen und realistischen Prinzips spricht es besonders auch Anfänger an.
Unter dem Strich ist Krav Maga die ideale Selbstverteidigungsmethode für Männer und Frauen aller Altersgruppen und unterschiedlichster körperlicher Eigenschaften.

retzev Krav Maga - Selbstverteidigung in Mainz und BingenEin besonderer Schwerpunkt wird im Krav Maga auf das Trainieren unter starker körperlicher Anstrengung als Simulation der Stressbelastung eines Übergriffs, sowie auf das Training in gestellten Szenarios (mehrere Angreifer / mit und ohne Waffen) gelegt.
Krav Maga ist ein flexibles System. Es wird ständig den Erfordernissen im zivilen und professionellen Bereich angepasst und für die Belange von Selbstverteidigung, Selbstschutz und Selbstbehauptung weiterentwickelt.
Avi Moyal und das Global Instructor Team (GIT) der IKMF tragen einen beträchtlichen Teil dazu bei.
 

History of krav maga

retzev Krav Maga - Selbstverteidigung in Mainz und BingenImrich Lichtenfeld Imrich Lichtenfeld (bzw. Imi Sde-Or) geboren 1910 in Budapest, Ungarn war der Begründer des Selbstverteidigungssystems Krav Maga.
Imi wuchs in Bratislava, der heutigen Slowakei auf.
In seinem  Elternhaus wurde großen Wert auf sportliche Aktivität, Recht, Ordnung und humanistische Bildung gleichermaßen gelegt.
Diese Bestandteile seiner Erziehung waren ausschlaggebende Faktoren für die Entwicklung seines bemerkenswerten Charakters im späteren Leben.
Von seinem Vater Samuel Lichtenfeld, der sich im Alter von 13 Jahren einem Wanderzirkus anschloss und sich ca. 20 Jahre mit Ringen, Gewichtheben, verschiedenen Kraftübungen beschäftigte und der im späteren Leben Hauptkommissar der Stadtpolizei wurde, lernte Imi Techniken des Jiu Jitsu.
Mit der Unterstützung seines Vaters betätigte sich Imi in vielen Sportarten. Zunächst erbrachte er hervorragende Leistungen im Schwimmsport, später in Gymnastik, Ringen und Boxen. 1928 gewann Imi die Slowakische Jugendmeisterschaft im Ringen und 1929 die Meisterschaft der Erwachsenen (im Weltergewicht). Im gleichen Jahr gewann er auch noch die nationale Boxmeisterschaft sowie einen internationalen Gymnastikwettbewerb.
retzev Krav Maga - Selbstverteidigung in Mainz und BingenIm darauf folgenden Jahrzehnt konzentrierte sich Imi auf seine athletischen Aktivitäten, das Ringen und zwar sowohl als Wettkämpfer als auch als Trainer. Jahr für Jahr gewann er die Slowakische Meisterschaft in seiner Gewichtsklasse und wurde zu einer Stütze der Nationalmannschaft. Bis 1939 nahm Imi an zahlreichen internationalen Begegnungen teil und gewann dutzende Medaillen und Preise. Imi galt als einer der besten Ringer Europas. Er errang Siege über viele Meister und Titelträger in seinem eigenen Land sowie in anderen Staaten. Zu Imis sportlichen Aktivitäten gehörte auch die Akrobatik, die ihn auch in den Bereich der darstellenden Künste brachte. Er unterrichtete die Darsteller einer der besten tschechoslowakischen Theatergruppen in Gymnastik und spielte erfolgreich in einigen ihrer Produktionen mit. In einer Ballettaufführung übernahm er die Rolle des Mephisto und erntete donnernden Applaus vom Publikum und von den Kritikern.
Ende der 1930er Jahre kam es in der Slowakei zu antisemitischen Ausschreitungen. Imi stellte aus jüdischen Ringern und Boxern eine Schutztruppe für die jüdische Bevölkerung Bratislavas auf. So nahm Imi zwischen 1936 und 1940 an unzähligen gewaltsamen Zusammenstößen und Straßenkämpfen mit antisemitischen Schlägern teil, sowohl allein als auch mit seiner Gruppe.
Während der folgenden Straßenschlachten lernte Imi, dass sportliche oder zu kunstvolle Techniken nicht für einen wirklichen Überlebenskampf geeignet sind. Er fing daraufhin an, aus einfachen Grundlagen effektive Methoden für die Nahkampfausbildung zu entwickeln.
rezev Krav Maga - Selbstverteidigung in Mainz und Bingen1940 musste Imi aus der Slowakei fliehen. Nach einer abenteuerlichen Fahrt mit dem alten Flussraddampfer Pentcho und einer Zeit in der britischen Armee durfte Imi 1942 nach Palästina einreisen. Er schloss sich der Untergrundorganisation Hagana an. Dort erteilte er Unterricht in Nahkampf, da die jüdischen Kämpfer meist schlecht bewaffnet waren. Aus diesem Unterricht entwickelte sich das Krav Maga.
Nach der Gründung des Staates Israel (1948) wurde Imi Chefausbilder für körperliche Fitness und Krav Maga an der School of Combat Fitness (Militärische Kampfschule). Er diente in der Israeli Defense Force (IDF) ungefähr 20 Jahre lang. In dieser Zeit entwickelte und verfeinerte er seine einzigartige Selbstverteidigungs- und Nahkampfmethode. Imi trainierte die Elitekämpfer der israelischen Spezialeinheiten persönlich und bildete viele Jahrgänge zu qualifizierten Krav Maga-Instruktoren aus, wofür ihm die Anerkennung der höchsten israelischen Kommandeure zuteil wurde.

Später adaptierte er Krav Maga für die Bedürfnisse von Polizisten und Zivilisten. 1996 gründeten Avi Moyal, Gabi Noah, Eli Ben-Ami und Eyal Yanilov (seit 2010 nicht mehr für die IKMF aktiv) auf seinen Wunsch hin die International Krav Maga Federation (IKMF), um die weltweite Verbreitung des Krav Maga zu fördern.
Großmeister Imi Lichtenfeld verstarb im Januar 1998, selbst in seinen letzten Augenblicken frohen Mutes und im Bewusstsein, dass seine Lehre lebt und gedeiht.

Quellen: Wikipedia http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.de
"Krav Maga: Abwehr bewaffneter Angriffe" von Imi Sde-Or und Eyal  Yanilov, erschienen bei Weinmann Verlag, Berlin 2003